Körpersprache

Kommunizieren, Gefühle transportieren, Aussagen unterstreichen? Facettenreich und instinktiv verstanden, gilt Körpersprache als besonders glaubwürdig. Doch professionelle Models und Schauspieler:innen unterscheidet von Laien, dass sie Mimik, Gestik und Posing gezielt einsetzen.

Was ist typisch Körpersprache?

Erfolgreiche Schauspieler:innen und Models sind Meister:innen der Körpersprache. Wohlwissend, dass wir alle Stimmungen fortlaufend über den Körper kommunizieren. Körpersprache als habituelles Wesensmerkmal ist auch Gewohnheitssache. Normalsterbliche bedienen sich ihr unbewusst. Welche Besonderheiten von Gestik, Mimik, Haltung und Körperbewegung sich dabei zeigen, untersucht die Kinesie als Wissenschaft der Körpersprache - von Blickkontakt und Händedruck über die Sitzposition bis zur Arm-, Bein- und Kopfhaltung. Oder untersucht den Abstand zwischen Menschen und Annäherung durch Berührung als Ausdrucksmittel dafür, wie stark ein Gegenüber seinen persönlichen Schutzraum behauptet - oder auch aufgibt.

Wann wirken Pose, Gestik und Mimik?

Nur, wenn Körpersprache, Worte, Haltung, Mimik und Gestik stimmig sind, überzeugt der Auftritt. Gestikulation als spontaner Gefühlsausbruch? Da schlagen Clowns und Pantomim:innen die Hände über dem Kopf zusammen! Denn sie beherrschen den Ausdruck intensiver Gefühlslagen ohne oder mit wenigen Worte par excellence. Auch Models und Schauspieler:innen sind sich bewusst, dass Gestik, mimische Signale und Posen starke Effekte entfalten. Also arbeiten sie fortlaufend daran. Verblüfft die Augenbrauen hochziehen, Augen genervt rollen, staunend den Mund öffnen, Lügner, die sich an der Nase kratzen: Wer mimische Signale dramatisch einsetzen will, muss diese auch bei anderen studieren und richtig deuten.

Warum Körpersprache bewusst steuern?

Mit Händen und Füßen Sympathie zeigen, Wärme über Bewegungen transportieren? Wie geht und steht jemand, wie hält er/sie den Kaffeebecher, wie raucht er/sie Zigarre? Auch Requisiten gehören beim Darstellen von Befindlichkeiten dazu. Ihr Körper ein Emotionsträger, handhaben Schauspieler:innen Signale von Körpersprache sicher wie Fische im Wasser. Doch jede Geste auf dieser Klaviatur überzeugt nur im Kontext - nimmt z. B. breitbeinig Macht und Raum ein oder demonstriert Ohnmacht, als enge Körperhaltung und schmale Fußstellung. Für Models gilt Ähnliches: Wie kommst Du rüber, sobald Du den Raum betrittst? Studien zufolge entscheiden wenige Sekunden darüber. Nutze dies beim Fotoshooting für Dich, indem Du Deine Körpersprache bewusst steuerst - von Psychologen Embodiment genannt. Beim jedem Posing transportierst Du Emotionen, die sich mit jedem Wechsel der Körperhaltung wandeln. Denn Gefühle folgen dem, was Du tust - nicht umgekehrt.

Was sagt Deine Körperhaltung über Dich?

Modefotograf:innen nutzen diese Tatsache: Wohin richtet sich Dein Blick - selbstbewusst nach oben, mit herausfordernd emporgerecktem Kinn - oder zeigt Dein gesenkter Kopf Verletzlichkeit? Stehst du in angespannter Cowboyhaltung, die Schultern hochgezogen, bereit, gleich die Waffe zu ziehen und abzudrücken? Des Weiteren macht es für Fotograf:innen einen großen Unterschied, ob Du als Model sitzt oder stehst. Während eine sitzende Körperhaltung schützt und Sicherheit gibt, kann Dich eine stehende (ungeschützte) Position irritieren. Körpersprache, die Fotograf:innen im Shooting z. B. verwenden, um die unsichere Seite einer Person herauszustellen.

Welchen Regeln folgt fruchtbare Zusammenarbeit?

Die Regeln effektvoller Körperhaltungen sind Jahrhunderte alt. Alte Meister, die die Weiblichkeit portraitierter Damen betonten, zeigten deren Gesicht nie frontal. Der Körperdiagonale folgend, positonierten sie auch die Hände mit Überlegung. Erfahrene Modefotograf:innen, die Portraiteure der Neuzeit, haben viele dieser Regeln verinnerlicht - und lassen sich durch ihre Intuition führen. Doch nur, wenn sich zwischen Fotograf:in und Model eine Vertrauensbeziehung aufbaut, trägt Posing-Arbeit reife Früchte. Das braucht Zeit und Intimität - statt Fließband-Shootings à la Germany's Next Topmodel.

Wieso ist eine Session ein Gestaltungsprozess?

Gewusst? Nicht nur Deine Körpersprache als Model, auch die (Körper-)Haltung der Fotograf:in ist entscheidend. Unauffällige Straßenfotograf:innen wie Cartier-Bresson sind dafür bekannt, sich durch entspannte Haltung und Mimik quasi unsichtbar zu machen. Eine gute Modefotograf:in ist Dein Spiegel: Statt ein schnelles Feuerwerk an Anweisungen zu geben, nutzen er oder sie Mirroring, um Stimmungen zu erzeugen. Sie nehmen als Erste eine bestimmte Haltung ein, kreuzen die Arme, lächeln, werfen den Kopf zurück. Das Model wirkt angespannt? Dann atmet er oder sie erstmal tief durch. Das Model folgt - spürend, worauf es ankommt, jedoch im ganz eigenen Rhythmus. Du bist eher introvertiert? Professionelle Modefotograf:innen haben es nicht nötig, Dein Wesen auszublenden, damit Du auf Fotos toll aussiehst.

Wie pusht bewusstes Posing Dein Portfolio?

Weil Du einzigartig bist, kommst Du um etwas Nabelschau Deiner Körpersprache nicht herum: Was will Dein Körper Dir erzählen? Seine Posen sind Instrumente voller Überzeugungskraft. Lass Schablonen und Patentrezepte zugunsten Deiner inviduellen Ausdrucksform links liegen. Dein Portfolio soll Auftraggeber:innen zeigen, wer und wie vielseitig Du bist! Models transportieren Gefühle nonverbal, über Haltungen. Dich darauf zu konzentrieren, kannst Du lernen - z. B. bei Coaches für Körpersprache und Physiodrama-Methodik. Sie trainieren mit Dir, Deine Wahrnehmung für den Körper des Gegenübers und die Raumsituation zu schärfen. Natürlich bestimmen auch Make-up, Outfit, Haarstyling, Licht und Shooting-Umfeld darüber, wie Du Dich fühlst. Das Wichtigste: Sei im Hier und Jetzt! Wer Dich fotografiert, lenkt, aber als Model solltest Du Deine Wirkung auch selbst verstehen. Nur so findest Du die Nische, die Deine Merkmale betont - und welche Posing-Winkel Deiner Schokoladenseite guttun.

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