E-Casting: Der Funke muss mittels Kamera überspringen

Neben dem offenen Casting, das persönlich stattfindet, gibt es ebenso das E-Casting. E-Casting steht für elektronisches Casting und ist das Pendant zum Live-Casting. Models stellen sich also nicht persönlich bei Agenturen oder Kunden vor, sondern senden Videos von sich ein. Die Auftraggeber stellen dabei besondere Anforderungen an die Clips, die von Dir exakt umgesetzt werden sollten. Besonders, wenn die Zeit drängt, greifen Agenturen gerne zum Mittel des E-Castings. Das System hat für alle Parteien Vorteile, aber auch Schattenseiten. Die positiven Aspekte überwiegen jedoch die Nachteile, weshalb auch Film- und Fernsehproduktionen gerne auf dieses System zurückgreifen. Ein deutsches Model konnte mittels E-Casting sogar die Rolle in einer großen internationalen Serie ergattern - aber der Reihe nach.

Der Ablauf eines E-Castings: Sei Du selbst und beweise Dein Talent

Im Rahmen eines modernen E-Castings werden meist zwei Videos angefordert, die von Dir einen schwierigen Spagat verlangen. Im ersten Clip sollst Du einfach nur Du selbst sein und Dich vorstellen. Du nennst beispielsweise Deinen Namen, Dein Alter und berichtest über Deine Erfahrungen. Das Video hat eine Länge von etwa zwei Minuten. Im zweiten Clip musst Du oft Dein Talent beweisen. Zumeist wird von Dir verlangt, eine Filmszene nachzuspielen - also jemand anderes zu sein. Damit Du eine Chance hast, gebucht zu werden, muss der Funke dabei überspringen.
Früher wurden weitere Videos verlangt. Das bekannte deutsche Filmstudio UFA griff beispielsweise schon früher zum Mittel des E-Castings und verlangte eine improvisierte Szene mit einer zusätzlichen Person. Bis heute gibt es diese Anforderung zwar immer noch, aber sie ist deutlich seltener geworden. Improvisationen werden überwiegend von Models verlangt, die eine Rolle in einem Film, einer Serie, einer Spielshow oder einer Koch-Show ergattern möchten.

Sei der Konkurrenz voraus: Diese typischen Fehler solltest Du bei einem E-Casting vermeiden

Agenturen und Kunden achten darauf, ob Du ein Gefühl für eine überzeugende Präsentation hast. Du solltest deshalb nicht nur Deinen Text problemlos auswendig können, sondern auch auf die Feinheiten und technischen Details achten, um die besten Chancen zu haben:
- Wiederhole Dich nicht.
- Trage dem Genre der Filmszene durch Dein Spiel Rechenschaft.
- Achte auf eine angemessene Beleuchtung und eine ruhige Kameraführung.
- Trage nicht zu viel Make-Up, da dieses wie eine Maske vor der Kamera wirken kann.
- Drehe an einem ruhigen Ort.

Die Vorteile vom E-Casting für Models

- Du kannst Videos immer weiter verbessern und neu drehen. Du hast nicht nur einen Versuch.
- Du kannst gelungene Materialien (z.B. das Vorstellungsvideo) mehreren Kunden zur Verfügung stellen.
- Du hast keinen Anreiseaufwand.
- Du kannst Dich von Experten unterstützen lassen.

Die Nachteile des Systems für Models:

- Ein zu häufig gedrehtes und bearbeitetes Video wirkt schnell künstlich. Einer der Vorteile wird so schnell zu einem der Nachteile.
- Du verfügst möglicherweise nicht über die nötige Technik. Durch die fortschreitende Entwicklung der Smartphone-Kameras wird dieses Problem allerdings immer kleiner.
- Die Konkurrenz ist sehr groß: Du musst Dich also gelungen von der Masse absetzen, was schwierig ist.
- Kennst Du keinen Experten, musst Du selbst über das nötige Know-How für Beleuchtung, Hintergründe und Sound verfügen.
- Du kannst nicht durch Persönlichkeit überzeugen.
- Es gibt eventuell kein direktes oder überhaupt kein Feedback.

Die Vorteile für Agenturen und Kunden beim E-Casting

- große Auswahl
- offene Positionen schnell besetzbar
- Suche in mehreren Ländern möglich

Die Nachteile für Agenturen und Kunden

- kein persönlicher Eindruck
- keine Einschätzung der Vorarbeiten und Hilfestellungen für die Videos
- durch einzelne Fehler (z.B. schlechte Beleuchtung) fallen möglicherweise eigentlich besser geeignete Models durch

Die Vor- und Nachteile beim E-Casting: Wie Laura Berlin Emma von der Normandie wurde

Das deutsche Model Laura Berlin erlebte die Vor- und Nachteile des E-Castings hautnah. Sie sicherte sich auf diese Weise die Rolle als Emma von der Normandie in der "Vikings"-Nachfolgeserie "Vikings- Valhalla". Ihre Vorteile lagen auf der Hand: Sie konnte sich aus ihrem Wohnzimmer bewerben und kam trotz Pandemie infrage, obwohl zur Castingzeit kaum mehr gereist werden konnte. Allerdings wurde sie zwischenzeitlich auch Opfer der Nachteile: Sie musste sehr lange auf eine Rückmeldung warten und glaubte sogar schon, komplett durchgefallen zu sein. Die Konkurrenz war jedoch einfach zu groß, weshalb die Auswahl viel Zeit in Anspruch nahm. Aber das Beispiel zeigt: Am Ende überwiegen die Vorteile.

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